Alevitentum
Aleviten/Alevitentum
Hz. Ali
12 imam
Haci Bektas Veli
Pir Sultan Abdal
Imam Hüseyin
Werte

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Aleviten und Alevitentum

HISTORISCHER ÜBERBLICK, ENTWICKLUNG DES ALEVITENTUM !
Um den Alevitentum als Religion, Kultur und Philosophie besser zu verstehen,sollte man ein Blick auf seine Entwicklungsgeschichte werfen.
Nach dem Tod des islamischen Propheten MOHAMMED , begann die Spaltung im Islam . Die Streitigkeiten um die Nachfolge des Propheten (Kalifen-Streit) führte zu der Entstehung der Hauptkonfessionen SUNNITENTUM, und des ALEVITENTUM. Die Anhänger des Sunnitentum unterstützten den einflußreichen Ebubekir, während die Aleviten ALI  als den rechtsmäßigen Nachfolger ernannten. ALI war der Cousin, Adoptivsohn und Schwiegersohn des Propheten. Der Clan der Omayyaden, dem auch Ebubekir angehörte, setzte sich um die Vorherrschaft im Islam durch. Zur Erhaltung ihrer Herrschaft wurden die Aleviten verfolgt und ermordet . Die Familie des Propheten ( EHLIBEYT ) wurde im Laufe der Zeit nach und nach brutal ermordet, um die Opposition zu schwächen. Höhepunkt dieser Morde war das Massaker in KERBELA, indem der dritte Imam, IMAM HÜSEYIN (Sohn von Ali ) samt seiner Familie und Freunde ums Leben kam.
Die Sunniten bestimmten nun, welche Teile der vom Propheten hinterlassenen religiösen Schriftstücke als heiliges Buch (KORAN ) zu gelten hatten und wie sie zu interpretieren seien. Während sich der.  Der Alevitentum entwickelte sich zur einer naturverbundenen, toleranten, weltoffenen, Bescheidenheit und Nächstenliebe ausstrahlende Konfession des Islam. Die Aleviten lehnen die Schariat (Gesetzeskodex im orthodoxen Islam ) und die Sunna (Verhaltensformen und -techniken im orthodoxen Islam ) ab und treten für Religionsfreiheit (Laizismus), Menschenrechte ,Gleichberechtigung der Frau in der Gesellschaft ein.
Aufgrund dieser liberalen Lebensauffassung wurden sie immer wieder Opfer der gnadenlosen Verfolgung durch die orthodoxen Moslems. Zur Zeit des Yavuz Sultan Selim's wurden sie im Osmanischen Reich zu Zehntausenden massakriert. Durch aktiven Widerstand versuchten die Aleviten sich dieser Willkür und Tyrannei zu entziehen (z.B. die Revolte um 1240 um BABA ILYAS oder der Aufstand des SEYH BEDRETTIN im 14.Jhr.) Die Übergriffe, Hetzkampagnen und Assimilationsversuche hielten bis zum heutigen Tag an. Jüngste Beispiele dafür sind die Massaker in den 70 'er Jahren in CORUM und MARAS , oder SIVAS im Juli 1993  und ISTANBUL im März 1995 . Die erwähnten Städte liegen alle in der Türkei. Offiziel wird die Existenz der Aleviten in der Türkei immer noch nicht anerkannt, obwohl sie 1/2 (ca.30 Mio) der türkischen Bevölkerung ausmachen.
Der Alevitentum wurde stark durch den Philosophen und Reformator HACI BEKTAS VELI geprägt, der zwischen 1210 und 1271 gelebt hat. Großen Einfluß hatten auch die Volksdichter YUNUS EMRE (1241-1319), NESIMI (1339-1418), PIR SULTAN ABDAL und viele mehr. Viele der alevitischen Dichter und Philosophen wurden durch sünnitische Fundamentalisten gefoltert und ermordet.
Auch im Alevitentum gibt es bestimmte Regeln, wie die Lehre von den VIER TORWEGEN und die Trinität des "BEHERRSCHE DEINE HÄNDE, DEINE ZUNGE UND DEINE LENDEN ". Die alevitischen Gemeinden werden durch "DEDE's", den geistigen Führern, geleitet. Die Aleviten kommen bei den "CEM's"  zusammen und versuchen hierbei auch eventuell vorliegende Probleme gemeinsam zu lösen. Im Alevitentum steht der MENSCH im Mittelpunkt der Religion und nicht irgendwelche überholte und unmenschliche Dogmen.
Der Alevitentum ist außerhalb der Türkei noch in Syrien, Ägypten, Albanien, Iran, Irak und bei den aus der Türkei stammenden Immigranten in Westeuropa verbreitet. Es gibt noch viele kleine Richtungen im Islam, die genau die gleiche Philosophie und Werte vertreten.

ALEVITEN
Die Aleviten bilden nach den Sunniten die zweitgrößte Religionsgemeinschaft in der Türkei (etwa 40-50 Prozent der Gesamtbevölkerung). Wir gelten in allen westlichen Ländern unter den Arbeitern als überrepräsentiert. die zum größten Teil - überwiegend bei der jüngeren Generation - die westliche Staatsbürgerschaft besitzen.
Alevi bedeutet "Anhänger Alis". Wir unterscheiden uns von anderen Muslimen durch die Ablehnung des sunnitisch-rituellen Gebetes und Almosengebens. Die Pilgerfahrt nach Mekka ist bei uns nicht vorgeschrieben, wird aber von vielen Aleviten wahrgenommen. Des Weiteren ist bei uns die Wallfahrt zu den Gräbern Alis und Husseins in Kerbela üblich.
Die alevitische Konfessionslehre gehört innerhalb der islamischen Konfessionen der "caferitischen-zwölferschiitischen" Konfession an, in der eine soziale Vorstellung und eine humanistische Philosophie verankert ist. Nach ihm ist der Mensch das wertvollste und reifste Geschöpf das existiert. Alles existiert im Menschendasein, vorausgesetzt, dass der Mensch diese Menschenwerte kennt und mit Menschenwürde lebt. Die alevitische Philosophie hat ihre Wurzeln in der Wissenschaft. Sie meint, dass nur durch Wissen und Vernunft Licht in der Finsternis der Gedanken gebracht werden kann. Mit Wissen und Vernunft können Schlechtigkeit, Hass, Vorurteile und Ignoranz besiegt werden. Durch Wissen und Vernunft kann man zu Frieden, Freundschaft und innerlichen Wohlstand gelangen. Nach dem alevitischen Glauben kann ein Mensch mit dem Gebet allein seine Pflichten nicht erfüllen.
Wir halten das Fasten im Monat Ramadan nicht, sondern ein zwölftägiges Fasten im Monat Muharram, in dem Alis Sohn Hussein umgebracht wurde. An religiösen Zeremonien nehmen außer den Männern auch die Frauen und Kinder teil, die Feiern finden nachts statt. Die Frauen sind nicht verschleiert, sie haben dieselben Rechte und Pflichten wie die Männer.
Wir Aleviten befürworten den säkularen Staat, Toleranz und Humanität stehen im Mittelpunkt unseren Denkens. Darüber hinaus tendieren wir zu eher liberalen gesellschaftlichen Positionen.
In der Türkei gibt es leider Versuche, die Aleviten zwangsweise zu Sunniten zu machen. In unseren Dörfern werden Moscheen gebaut, blutige Unruhen hat es zuletzt 1995 in Istanbul gegeben. Auch hier in westen gibt es Versuche der "Zwangssunnitisierung", wobei wir diese Bestrebungen durch Unwissen unser Konfession (Religionsgemeinschaft) bei den westlichen Behörden ansehen.

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